Was geschah am: 3. November

Am 3. November 1444 besiegt Herzog Gerhard von Jülich-Berg seinen Konkurrenten Herzog Arnold von Egmond bei der Schlacht von Linnich, die auch als Hubertusschlacht bekannt ist. Doch worum ging es bei der Schlacht? Und wieso waren die beiden Herzöge Konkurrenten?

Vorgeschichte

Doch zunächst müssen wir verstehen wie die Ausgangslage ist. Wer sind die beiden Herzöge, was verbindet sie und wieso haben die einen 21 Jahre langen Konflikt?

Am 25. Juni 1423 stirbt Rainald von Jülich-Heimbach, Herzog von Geldern und Jülich, kinderlos. Da es keine weiteren männlichen Nachkommen aus der Dynastie Jülich-Heimbach gibt, erheben Mitglieder der Nebenlinien, besser gesagt die Nebenlinie "Berg-Ravensberg" und "Jülich-Arkel" Anspruch auf die Gebiete des Herzoges. Und sie schafften es auch, jeweils ein Gebiet für sich zu beanspruchen. 


Adolf von Berg-Jülich (der aus der Nebenlinie "Berg-Ravensberg" entstammt) erhielt das Herzogtum Jülich. Währenddessen erhielt Arnold von Egmond (aus der Nebenlinie "Jülich-Arkel") das Herzogtum Geldern. Wichtig ist es zu erwähnen, dass Arnold während dieser Zeit erst noch 13 Jahre alt war und deshalb sein Vater Johann von Egmond sich um die Regierungsgeschäfte gekümmert hat, bis dieser Erwachsen wurde.


Es gab zwar kleinere Auseinandersetzungen zwischen diesen beiden Parteien, doch beide wurden von ihrem Stand (sprich von dem Gebiet) als Herrscher anerkannt. Diese Anerkennung auf Seiten von Arnold wurde vom König sogar verstärkt, indem dieser ihm ein Reichslehen anbot. Dafür müsste dieser jedoch 14.000 Gulden an König Sigismund bezahlen. Arnold schaffte es jedoch nicht diese Summe bis zur Frist zu begleichen, woraufhin Sigismund am 24. Mai 1425 das Lehen des Herzogtums Geldern aberkannte und an Adolf von Jülich-Berg übergab.

Arnold will dieses Urteil nicht akzeptieren, während Adolf dieses Angebot nicht ablehnen kann. Selbst als Sigismund die Reichsacht gegen Arnold verhängt, ändert dieser nicht seine Meinung. Diese Lage führte endgültig zum Zweiten Geldrischen Erbfolgekrieg.

Der zweite Geldrische Erbfolgekrieg

Bis ins Jahr 1429 wurde ohne Erfolg gekämpft. Keiner der beiden schaffte es bis dahin einen Vorteil im Krieg zu erhalten. Man einigte sich auf einen Vierjährigen Waffenstillstand, der 1433 weiterging. Diesmal haben beide Seiten jedoch neue Verbündete, die im Konflikt helfen sollen. Auf der Seite von Arnold war Herzog Adolf II. von Kleve. Adolf von Jülich-Berg wurde währenddessen vom deutschen Kaiser Sigismund und vom Graf Gerhard von der Mark unterstützt. Doch auch dies nützte keinem etwas. Durch die Vermittlung des Herzogs Philipp III. von Burgund wurde 1435 ein neuer Waffenstillstand ausgehandelt. Als dieser im Oktober 1436 endete, waren die Verhandlungen beider Parteien noch nicht abgeschlossen, als Adolf von Berg-Jülich am 14. Juli 1437 starb. 


Man könnte nun meinen, dass der Konflikt durch den Tod des Herzoges für beendet erklärt wird. Doch sein Sohn Gerhard von Berg-Jülich will seinen Anspruch auf Geldern nicht aufgeben. 1440 kam es deswegen erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen. 1444 als Herzog Arnold von Egmond in Jülich eingefallen war, wurde dieser bei der schon oben genannten Schlacht von Linnich geschlagen, woraufhin die Friedensverhandlungen begannen. Was jedoch kurios ist, ist dass Herzog Gerhard von Berg-Jülich auf seinen Anspruch verzichtet hat und das beide Linien ihr Herzogtum behalten und keinen Anspruch auf das Gebiet des Gegenübers machen sollen. Obwohl keiner mehr einen Anspruch hat, verkaufte Gerhard von Berg-Jülich seinen Anspruch auf Geldern an den Burgundischen Herzog für 80.000 Gulden.

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