Was geschah am: 24. August

Am 24. August 1217 kommt es zur Seeschlacht von Sandwich. Dabei stehen sich englische sowie französische Kriegsschiffe entgegen. Die Schlacht fand bei der Stadt Sandwich bei der Küste der Grafschaft Kent statt, dabei konnte Hubert de Burgh, 1. Earl of Kent die Schlacht für sich entscheiden. Sein Gegner Guillaume III. des Barres, Robert von Courtenay und Eustache le Moine wurden gefangen genommen, wobei der Letztere sofort enthauptet wurde. 

Chroniques de Saint-Denis, John of England vs Louis VIII of France, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Der Hauptbefehlshaber Ludwig VIII. (damals noch Prinz Ludwig von Frankreich), kapitulierte einige Tage nach der Schlacht, womit der erste Krieg der Barone beendet wurde.

Doch was ist der Erste Krieg der Barone?

Vorgeschichte

Seit 1154 herrscht die Familie Plantagenet als Könige von England, dabei waren diese zeitgleich Vasallen des französischen Königs, da die Familie ursprünglich aus der Normandie kommt und immer noch deren Herzöge stellt. Nachdem die Familie das Herzogtum Aquitanien geerbt hatte, war die Macht in Frankreich so groß, dass die Rivalität zwischen den Kapetinger und Plantagenet zu einem Krieg führte. Dies war der erste Krieg einer Serie von Konflikten, die insgesamt mehr als 344 Jahre andauerte. 

Cartedaos, Henry II, Plantagenet Empire, CC BY-SA 3.0

Johann Ohneland führt 12 Jahre lang einen erfolglosen Krieg gegen die Franzosen, bei dem die Barone Englands ungeheuer hohe Abgaben leisten müssen. Zahlreiche Barone befürchteten den finanziellen Ruin, da die Steuern zu hoch seien, sie boten dem König zwar den Kriegsdienst an, dieser wollte jedoch nur das Geld von ihnen. Hinzu kam, dass Johann mit Willkür herrschte, davor war keine seine Untertanen sicher, selbst die Günstlinge Johanns wurden Opfer seines tyrannischen Herrschaftsstils. 

Der Erste Krieg der Barone

Auf Basis dieser Situation trafen sich die Barone Englands und Verschwören sich gegen den König. Der Plan war, Johann zu ermorden und gegen einen neuen König auszutauschen, doch der Plan scheiterte. Die Verschwörung wurde aufgedeckt und die Hauptverantwortlichen wurden ins Exil geschickt. Nach dem Scheitern trafen sich 40 Barone und feilten an einer neuen Taktik. Sie entwickelten die Magna Carta Libertatum (dt. Große Urkunde der Freiheiten). Diese Charta ist eine der bedeutendsten Verfassungsdokumente Englands. In 63 Artikeln werden dabei die Regeln des Staates besprochen sowie dem Adel rechte gewährt. Die Barone, planten die traditionellen Rechte des Adels schriftlich zu manifestieren, die Johanns Urgroßvater Heinrich I. 1100 verkündet hatte. 

Nach dem verlorenen Krieg gegen Frankreich sahen die Gruppe von Baronen ihre Chance und forderten vom König, das er die Charta annehmen soll. Johann stimmte Verhandlungen zu, lieh sich zur selben Zeit Geld vom Templerorden, um Söldner aus Flandern nach England zu bringen. Nachdem Johann nicht zum Treffen erschienen ist, lösten die Barone ihren Treueid auf und marschierten nach London. Die Stadt öffnete den Rebellen die Tore, wodurch die Gruppe um Robert FitzWalter stark an Unterstützung gewann. Johann wurde überredet, die Charta anzunehmen, was dann auch geschah.

James William Edmund Doyle creator QS:P170,Q5120676 Engraver
Edmund Evans (1826–1905)   Alternative names Edmund William Evans Description English engraver and printer Date of birth/death 23 February 1826  21 August 1905  Location of birth/death London Isle of Wight Work location London  Authority control : Q4529602 VIAF: 71519059 ISNI: 0000 0000 8392 8947 ULAN: 500023437 LCCN: n81059993 NLA: 35071074 WorldCat creator QS:P170,Q4529602, A Chronicle of England - Page 226 - John Signs the Great Charter, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons


Doch Johann ignorierte die Charta, kurz nachdem die Rebellion beendet war, wandte sich der König zum Papst und bat ihm darum, die Charta zu annullieren. Der Papst unterstützte Johann, weshalb die Rebellen sich 1215 mit Johanns Feind verbündeten; König Philipp II. von Frankreich. Philipps Sohn Ludwig ist der Ehemann von Johanns Nichte Blanka von Kastilien. Auf dieser Basis erhob Ludwig den Anspruch auf den englischen Thron. Johann eroberte eine Burg nach der anderen, doch die Barone gaben nicht auf. Als Ludwig in England gelandet ist, wechselten immer mehr die Seiten. Johann verlor stark an Unterstützung. Fast die hälfte des Landes war unter der Kontrolle der Rebellen. 

AnonymousUnknown author, HenryIII, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Am 19. Oktober 1216 starb König Johann Ohneland an der Ruhr. Sein Sohn Heinrich wurde im Eiltempo zum König ernannt, daraufhin wandte sich das Blatt für den französischen Prinzen doch nicht für die englischen Rebellen. 

Die Wende im Krieg

Da Heinrich zum Zeitpunkt seiner Thronbesteigung 9 Jahre alt war, herrschte sein Regent William Marshal in seinem Namen. Dieser erkannte die Magna Carta an, wodurch der Grund für die Weiterführung einer Rebellion nicht mehr gegeben war. Fast alle Barone, die zuvor in der Rebellion waren, wechselten die Seiten, da erstens die Magna Carta anerkannt wurde und zweitens der Tyrann Johann Ohneland tot ist.
 
Kjetilbjørnsrud, William Marshal, 1st Earl of Pembroke, CC BY-SA 3.0

Dies führte die Wende im Krieg ein. Prinz Ludwig verlor beinahe alle Verbündeten und verlor am 24. August 1217 die Seeschlacht von Sandwich. Woraufhin Ludwig sich zurückzog und den Friedensvertrag unterzeichnete und seinen Anspruch auf den englischen Thron ablegte, dafür erhielt Ludwig 10.000 Englische Mark, um seine Truppen aus England ab zu transportieren.

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