Was geschah am: 19. November

Am 19. November 1367 beschließen 57 Hansestädte sowie die niederländischen Ortschaften Amsterdam, Brielle und Harderwijk eine Konföderation gegen Waldemar IV. zu gründen. Doch nur bei diesem Beschluss bleibt es nicht. Zusätzlich wird entschieden Waldemar, den König von Dänemark, den Krieg zu erklären. Dadurch beginnt der zweite Waldemarkrieg.

Doch was war der erste Waldemarkrieg? Wie endete er und wie der der zweite?

Vorgeschichte: Erster Waldemarkrieg

Waldemar IV. wurde 1340 als jüngster Sohn des Christhops II. zum König von Dänemark gewählt. Das Ziel seiner Herrschaft war es zunächst die Reichseinheit wiederherzustellen, denn einige Gebiete des Reiches wurden von den Vorgängern verpfändet. Diese Gebiete hat er teilweise durch das Einlösen des Pfandes zurückerhalten oder durch das Erobern des Gebietes. So kam es auch dazu, dass Waldemar im Jahre 1360 einen Krieg gegen Schweden führte und gewann. Dadurch erhielt er Schonen und Gotland wieder zurück (diese Gebiete wurden während des Interregnums von 1332-1340 an Schweden verloren). 

Diese Eroberung ist den Schweden und der Hanse ein Dorn im Auge. Den Schweden ist es klar weshalb, doch warum hat die Hanse damit ein Problem?

Die Hanse hatte in diesen Gebieten mehrere Privilegien im Handel, diese wurden nach der Eroberung von Waldemar beschnitten. Da die Hanse als Handelsverbund ihren wirtschaftlichen Machtanspruch in Gefahr sahen, mussten diese reagieren. Der Lübecker Bürgermeister Johann Wittenborg verhandelte mit Gesandten des Deutschen Ordens, Schweden und Norwegen (wobei Norwegen vom Sohn des Königs von Schweden regiert wird). In Greifswald beschließen sie Dänemark den Krieg zu erklären und den Status quo ante wieder einzuführen (den Zustand vor der Eroberung; sprich Schonen und Gotland soll wieder an Schweden gehen und die Hanse soll ihre Privilegien wiedererhalten). 

Doch der Erste Waldemarkrieg ging nicht gut aus für die Koalition der Hanse. 1362 verlor die Hanseatische Flotte den Großteil seiner Flotte woraufhin ein Waffenstillstand vereinbart wurde. Johann Wittenborg der den Oberbefehl über die Flotte hatte wurde am 21. September 1363 wegen seiner Niederlage in Lübeck enthauptet. Der Frieden von Vordingborg aus dem Jahre 1365 verstärkte die Machstellung Dänemarks.

Der Zweite Waldemarkrieg

Der Hanseatische Handel wurde in den nächsten Jahren von Waldemar immer weiter eingeschränkt, weswegen sich 57 Hansestädte sowie Amsterdam, Brielle und Harderwijk in Köln zusammentrafen und die Kölner Konföderation gründeten. Am 19. November 1367 wurde nicht nur die Konföderation gegründet, sondern auch direkt im Namen dieser Dänemark der Krieg erklärt. Der Grund für den Krieg war wie beim ersten Waldemarkrieg die Wiedererlangung der Privilegien. Im Februar 1368 verbündete sich die Hanse mit Schweden, weshalb diese auch in den Krieg mit eintrat. Dänemark hingegen war zu diesem Zeitpunkt schon mit Norwegen verbündet. Gemeinsam mit Schweden schaffte es die Hanse, Dänemark  und Norwegen vollständig zu besetzen. Im November 1369 wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet, der am 24. Mai 1370 im Frieden von Stralsund mündete. 

Der Friede von Stralsund wurde nur zwischen Dänemark und der Kölner Konföderation unterschrieben, weshalb sich Schweden betrogen gefühlt hat. Und da die Hanse kein Interesse an Gebieten hat, verlangten sie nur, dass die Hanse alle Privilegien erhalten werden und somit ein Monopol auf den Heringshandel hatte. Zusätzlich wurde vereinbart, das der dänische Reichsrat keinen König mehr wählen dürfe, der nicht von der Hanse bestätigt wird (auf dieses Recht hatte die Hanse jedoch nie beansprucht).

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