Was geschah am: 28. September

Am 28. September 1322 kam es zur entscheidenden Schlacht bei Mühldorf, dabei standen sich 1800 bayerische Krieger und 1400 österreichische Krieger gegenüber. 

Doch wer gewann den Kampf? Wer gewann den Krieg? Und noch viel wichtiger, wieso wurde überhaupt gekämpft?

Vorgeschichte

Rudolf I. aus dem Hause Habsburg war von 1273 bis 1291 römisch-deutscher König. Das Haus Habsburg gehörte in der damaligen Zeit zu einem der drei mächtigsten Häuser des Heiligen Römischen Reiches. Die anderen beiden waren die Häuser der Luxemburger und das der Wittelsbacher. Und gerade weil das Haus Habsburg so mächtig war, entschieden die Kurfürsten, dass der nächste König aus keinem dieser Häuser stammen sollte. Adolf von Nassau wurde zum König gewählt, doch da er aus keinem mächtigem Hause war, versuchte er mit seiner neuen Macht, sein Haus mächtig zu machen. Dies gefiel den Kurfürsten jedoch gar nicht, da sich Adolf in die Gebiete einmischte, bei denen die Kurfürsten Ansprüche rechtfertigten. Sieben Jahre nach seiner Wahl wurde Adolf wieder abgesetzt und gegen den Sohn Rudolfs I. ersetzt. Die Habsburger unter Albrecht I. sind wieder an der Macht. 


Doch nach nur Zehn Jahren wird Albrecht I. ermordet (über die Ermordung Albrechts haben wir im Artikel "Was geschah am: 1. Juni" geschrieben). Heinrich von Luxemburg, wird 1308 als Heinrich VII. zum römisch-deutschen König gewählt. Der Luxemburger wird vier Jahre später in Rom zum Kaiser gekrönt, damit haben die Luxemburger ihre Macht ausgebaut. Doch nur ein Jahr später stirbt Heinrich am 24. August 1313 an Malaria. Nun entbrennt der Streit erst recht, wer wird der nächste König bzw. Kaiser. Ein Habsburger? Ein Luxemburger? Oder gar ein Wittelsbacher. 

Der Streit um den Thron

Die Habsburger und Luxemburger meldeten ihren Anspruch auf den Thron an. Die Habsburger schickten dabei Friedrich den Schönen, Sohn vom ehemaligen deutschen König Albrecht I., in den Ring. Die Luxemburger schickten Johann von Böhmen, Sohn des soeben verstorbenen Kaisers Heinrich VII., in den Kampf. 
 

Doch Johann muss sich langsam aus dem Ring verabschieden. Er schafft es nicht die Kurfürsten von sich zu überzeugen. Keiner möchte ihn unterstützen, die Kurfürsten argumentieren damit, dass sie jemanden schwächeres, als sich selber zum König wählen wollen. Johann von Böhmen schlägt deshalb vor das Ludwig der Bayer, der Herzog von Bayern, anseinerstatt für den Posten des Königs kandidieren soll. Mit dem neuen Kontrahenten, treffen beide Anwärter am 13. Oktober 1314 in Frankfurt ein, um sich dort zum König wählen zu lassen. Ludwig schlägt vor, dass beide sich der Wahl stellen und die Kurfürsten bestimmen, wer von ihnen König werden soll. Doch Friedrich antworten nicht auf diese Einladung, weshalb es zu einer Doppelwahl kam. Am 19. Oktober wählten die Kurfürsten aus Köln, Pfalz und Sachsen-Wittenberg Friedrich zu ihrem König, er wurde anschließend in Bonn gekrönt (die Stadt Aachen verwerte Friedrich den eintritt). Ludwig wurde am 20. Oktober auch in Frankfurt von den Kurfürsten aus Mainz, Trier, Böhmen und Sachsen-Lauenburg zum König gewählt und am 25. November in Aachen gekrönt.


Hier haben wir nun den kuriosen Fall, dass Ludwig am richtigen Ort gewählt sowie gekrönt wurde, jedoch von der falschen Person (er wurde vom Mainzer Erzbischof gekrönt und nicht vom Kölner). Friedrich andererseits wurde am richtigen Ort gewählt, doch am falschen Ort gekrönt (Bonn und nicht Aachen), jedoch von der richtigen Person

Alle Protagonisten schauen nun nach Rom. Der Papst soll entscheiden, doch dieser wartet und reagiert nicht. Es kommt deshalb zu einem Acht Jahre langen Kampf, der mit der Schlacht bei Mühldorf endet.

Die Schlacht bei Mühldorf

Ludwig und Friedrich standen sich bei Mühldorf gegenüber, wobei Ludwig in den Chroniken beider Länder (Bayern, Österreich) unritterliches Verhalten vorgehalten wird. Ludwig soll sich wie ein normaler Ritter gekleidet haben, während Friedrich eindeutig als Herzog von Österreich und Anwärter des Königsthron zu erkennen war.


Die Schlacht selbst konnte Ludwig für sich entscheiden. Friedrich wurde vom Nürnberger Burggrafen gefangen genommen. Doch trotz des Sieges war die Entscheidung noch nicht gefallen, Ludwig wurde immer noch nicht von allen als König akzeptiert, weshalb er Friedrich für drei Jahre in Gefangenschaft behielt. Zur Beendigung des Konflikt kam es nur, als Ludwig akzeptierte, dass Friedrich Mitkönig wird, er jedoch Kaiser. 1328 wurde Ludwig zum Kaiser in Rom gekrönt. 1330 ist Friedrich gestorben. Ludwig selbst ist 17 Jahre nach Friedrich im Jahr 1347 gestorben. 

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