Was geschah am: 18. Oktober

Am 18. Oktober 1748 wird der Frieden von Aachen unterzeichnet. Dieser Friedensvertrag beendet den Österreichischen Erbfolgekrieg. Doch bevor wir über den Inhalt des Vertrages sprechen, müssen wir betrachten, was diesen Krieg überhaupt angefangen hat. Und wer Beteiligt war bzw. wer gegen wen gekämpft hat.


Vorgeschichte

Zwischen 1701 und 1714 wütete der spanische Erbfolgekrieg, den die Habsburger verloren hatten, auf Basis dieser Niederlage entschied sich Leopold I. seine Erbfolge Vertraglich zu regeln. Gemeinsam mit seinen zwei Söhnen, schlossen sie einen geheimen Vertrag, der die Erbfolge regeln sollte. Genannt wird dieser Vertrag: Pactum mutuae successionis. Dieser Pakt regelte, dass falls alle männlichen Linien aussterben würden, weibliche Mitglieder der Familie, erben dürfen. Doch wie oben schon beschrieben, wurde dieser Pakt geheim gehalten. 

Als im Jahr 1705 Leopold stirbt und sechs Jahre danach Joseph ihm folgt, wird Karl der nächste Habsburgische Erzherzog, da Joseph keine männlichen Nachfahren hat. Karl hat zunächst das selbe Problem wie sein Bruder, keine männlichen Erben, weshalb er den Pakt von 1703 öffentlich Macht mit einigen Zusätzen. Dieser neue Vertrag nennt sich "Pragmatische Sanktion" und stammt aus dem Jahr 1713. Die Besonderheit dieser Urkunde ist, dass Karl die Unteilbarkeit aller Habsburgischen Länder und die Erbfolge in direkter Linie erklärt. Dabei sollen seine weiblichen Kinder vor den weiblichen Mitgliedern seines Bruders und Vaters bevorzugt werden. Doch Karl wollte nicht nur ein einfaches Hausgesetz entwickeln, sondern ein Staatsrechtliches Gesetz machen. Zwischen 1720 und 1723 wurde dieses Gesetz von den Landtagen anerkannt und somit gültiges Gesetz. Doch dies war nicht genug, da die Töchter Josephs alle verheiratet sind mit Männern mit Titeln, musste Karl es schaffen, das dieses Gesetz auch international anerkannt wird. Mit der Hilfe des Diplomaten Johann Christoph von Bartenstein schaffte es Karl, dass Brandenburg-Preußen, Großbritannien und viele andere ausländische Mächte die Pragmatische Sanktion anerkannten. 

Österreichischer Erbfolgekrieg

Doch als Karl 1740 starb und seine Tochter Maria Theresia die Position der Erzherzögin antrat, wurden  die Stimmen, der Ehemänner von Marias Cousinen immer Lauter. Karl Albrecht von Bayern und Friedrich August von Sachsen beschritten die Gültigkeit der Pragmatische Sanktion und erhoben, im Namen ihrer Frauen, Anspruch auf die Habsburgischen Erblande. Auch Brandenburg-Preußen unter Friedrich II. revidierte ihre Anerkennung der Pragmatischen Sanktion. Sie verlangten von den Habsburgern, dass diese Schlesien an Preußen abtreten sollen, damit sie die Sanktion erneut anerkennen. Preußen erhebt seit 1546 einen Anspruch auf Schlesien, der vom böhmischen König und Habsburger Erzherzog immer wieder abgelehnt wurde. Friedrich II. legte am 11. Dezember 1740 ein Ultimatum vor. Er würde die Pragmatische Sanktion anerkennen und Maria Theresia unterstützen, wenn Österreich Schlesien an Preußen übergibt. Doch Friedrich wartete nicht auf eine Antwort und zog mit seiner Armee nach Schlesien und besetzte es. Damit begann der erste Schlesische Krieg. 


Am 16. Februar 1741 verbündete sich Österreich mit Großbritannien, Russland, Sachsen und der Niederlande zu einer antipreußischen Koalition. Preußen verbündete sich kurze Zeit später mit Frankreich, Bayern und Spanien zur antiösterreichischen Koalition. 

Großbritannien erklärte zunächst seine Neutralität, da es nicht an einem Konflikt mit zwei bourbonischen Ländern (Frankreich, Spanien) interessiert sei. Als jedoch im September 1741 Sachsen die antipreußische Koalition verließ und der antiösterreichischen Koalition beigetreten ist, initierte Großbritannien einen geheimen Waffenstillstand zwischen Österreich und Preußen. Karl Albrecht besetzte währenddessen Passau und Prag und ließ sich am 9. Dezember 1741 zum Böhmischen Gegenkönig krönen.


Am 24. Januar 1742 wurde Karl Albrecht zum neuen römisch-deutschen Kaiser gewählt. Am Tag seiner Krönung besetzten die Österreicher München. Friedrich II. schloss am 28. Juli 1742 mit Maria Theresia frieden. Beim Frieden von Berlin musste Österreich Nieder- und Oberschlesien sowie die Grafschaft Glatz an Preußen abtreten. Frankreich und Bayern waren enttäuscht als sie hörten, dass Preußen aus dem Krieg ausgetreten sind. Mit dem Frieden von Berlin war zwar der erste Schlesische Krieg vorbei, doch der Österreichische Erbfolgekrieg ging weiter.

Als sich Spanien entschloss nun aktiv im Krieg teilzunehmen und den italienischen Kriegsschauplatz eröffnete, verwarf Großbritannien seine Neutralität und half den Österreichern von der See aus. Die Niederlande und Großbritannien sind nun seit dem 13. Mai aktive Teilnehmer am Krieg. 

1743 war ein erfolgreiches Jahr für die Österreichische Koalition. Großbritannien sammelten ihre Truppen in Hannover und rückten gemeinsam mit der Niederlande gegen Frankreich vor. Österreich schaffte es mit ungarischen Truppen Bayern zurückzudrängen. In Italien mussten die Spanier erneut sich zurückziehen. 

1744 kam es zu einer Kehrtwende im Krieg. Sachsen beschloss erneut die Seiten zu wechseln und Verbündete sich mit Österreich (Grund für den erneuten Wechsel war, dass Sachsen im ersten Schlesischen Krieg nicht mit in die Friedensverhandlungen mit einbezogen wurde und nicht gesehen hat, wie sie mit diesen Bündnispartnern profitieren können). Doch der Seitenwechsel war kein Grund für die Kehrtwende, eher im Gegenteil es hat den Österreichern geholfen. Die Kehrtwende wurde von Friedrich II. eingeleitet, indem er Österreich erneut den Krieg erklärt hat. Der zweite Schlesienkrieg beginnt. 

1745 stirbt Kaiser Karl VII., wobei sein Sohn Maximilian nach mehreren Niederlagen gegen Österreich den Frieden von Füssen unterzeichnet. Friedrich Konzentrierte besiegte die Österreich-Sächsische Armee zweimal entscheidend und konnte mit dem Dresdner Frieden, den zweiten Schlesienkrieg beenden. Auch in Mittelitalien wurden die Österreicher zurückgedrängt. Die Franzosen schafften es, dass in Großbritannien ein Jakobineraufstand entstand. 

1746 mussten sich die Briten aufgrund des Aufstandes zurückziehen, dadurch konnten die Franzosen einen Großteil der Österreichischen Niederlande erobern. In Italien hingegen war die Österreichische Offensive erfolgreich, die Spanier wurden zurückgedrängt. 

1747 rückten die Franzosen nach Holland und belagerten Bergen op Zoom. In Italien mussten sich die Österreicher zurückziehen, doch die Österreicher schlossen einen Vertrag mit Russland, der vorsah, dass Russland im nächsten Jahr 37.000 Soldaten schicken würde. 

1748 wurde Maastricht belagert. Die Briten, Holländer und Österreicher taten nichts, da diese auf die russischen Truppen warteten, um eine große Armee herzustellen. Doch dazu kam es nie, da Maastricht am 7. Mai kapitulierte und noch bevor die Truppen ankamen am 18. Oktober der Frieden von Aachen unterzeichnet wurde. 

Der Friede von Aachen

Im Frieden von Aachen wurde beschlossen, dass die Pragmatische Sanktion anerkannt wird, womit Maria Theresia die Erzherzögin von Österreich bleibt. Preußen wurden seine Gebietserweiterungen in Schlesien bestätigt, wobei auch Spanien und Österreich Gebiete in Italien erobern konnten. 



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