Was geschah am: 15. September

Am 15. September 1324 begann der Krieg von Metz oder wie er auch bekannt ist der "Krieg der vier Herren". Dabei handelt es sich um einen zweijährigen militärischen Konflikt zwischen vier Adeligen und der Stadt Metz. Angeblich sollen bei diesem Krieg zum ersten Mal in Westeuropa Kanonen verwendet worden sein, doch dies ist unter Historikern umstritten, da in den originalen Quellen von keinen Kanonen die rede war, jedoch erst bei späteren. 

No machine-readable author provided. Zusammen030378~commonswiki assumed (based on copyright claims)., Pdametz3, CC BY-SA 3.0

Wir wollen jedoch nicht die Frage beantworten, ob es Kanonen gab oder nicht, sondern wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass die vier Herren eine Fehde gegen die Stadt Metz haben.

Vorgeschichte, Krieg und Frieden in Metz

Friedrich IV. Herzog von Lothringen hat einen Streit mit dem neu erhobenen Bischof von Metz Henri de la Tour-du-Pin. Worin der Streit begründet liegt, ist heute nicht mehr bekannt, jedoch ist bekannt, dass daraus ein militärischer Konflikt zwischen dem Herzog und dem Bischof entstand. Friedrich IV. schickte daraufhin einen Bevollmächtigten zum Papst, wobei er sich über das Verhalten des Bischofs beschwert hatte. Der Papst forderte am 13. Juni, dass beide Seiten ihren Zwist beilegen und frieden schließen sollen.

Antoni Boys, Frederick IV of Lorraine, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Währenddessen entstand ein weiterer Konflikt in Metz, diesmal mit der Stadt selber und drei weiteren Adeligen. Bei diesem Konflikt ging es um Grundbesitz und Schulden. Die Bürger der Stadt Metz nutzten ihren Reichtum, um an sie verpfändete Güter Stück für Stück in ihren eigenen Besitz zu bringen. Die Adeligen nutzten diesen Konflikt, um sich von ihrem finanziellen Druck zu befreien und zu verhindern, dass sich die Besitzverhältnisse verändern. 

Johann von Luxemburg (der König von Böhmen sowie Graf von Luxemburg) gründete gemeinsam mit seinem Onkel Balduin von Luxemburg (dem Erzbischof von Trier), sowie mit Eduard von Scarponnois (Graf von Bar) und mit Friedrich IV. von Chatenois (Herzog von Lothringen) eine Koalition gegen die Stadt Metz.

Dabei hatten alle ihre Gründe:
Johann von Luxemburg hatte die Schulden seines Vaters in Höhe von 50.000 Livres übernommen, die verwendet wurden, um die Kaiserwahl zu finanzieren. Eduard von Scarponnois erwarb Söldner aus der Stadt, die ihm beim Krieg gegen Bischof von Verdun halfen. Friedrich von Chatenois lieh sich Geld von der Stadt, um sein Lösegeld an Ludwig dem Bayer zu bezahlen, da er bei der Schlacht bei Mühldorf gefangen worden ist. Balduin hingegen unterstützte einfach nur seinen Neffen. 

anonym, John of Luxemburg, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Die vier "Herren" trafen sich am 25. August in Remich und unterzeichneten einen Vertrag, bei dem beschlossen worden ist, wie groß das Kontingent der Armee sein soll sowie wie die Beute aufgeteilt wird. Die Übereinkunft blieb jedoch kein Geheimnis, weshalb die Metzer schon früh vom Viererbund erführen und nach Verbündeten suchten. Einige Städte schickten freiwillig Soldaten nach Metz, doch einige musste Metz erwerben.

Am 15. September begann offiziell der Krieg. Es gab jedoch keine richtige Schlacht. Der Großteil des Konfliktes bestand aus Plünderungen und kleinen Kämpfen. Am 25. Oktober wurden im Viererbund neue Verträge ausgehandelt, da der Bischof von Metz (der zuvor mit dem Herzog von Lothringen einen Streit hatte) dem Viererbund beitrat, da er selbst Forderungen gegenüber der Stadt hatte. Doch kurz daraufhin wechselte der Bischof die Seiten und schlug sich an die Seite der Stadt. 

Währenddessen hatte der Papst mehrmals dazu aufgerufen, die Schwerter niederzulegen und Frieden zu schließen. Nach dem Wirrwarr um die Position des Bischofs lehnte der Papst Johannes XXII. den Metzer Bischof ab. 1325 tritt dieser von seinem Posten zurück. Dem neuen Bischof Ludwig I. wird vom Papst aufgetragen, dafür zu sorgen, dass in der Region Frieden herrscht und kein Krieg. 

Der neue Bischof schaffte es, dass beide Seiten mit einander Sprachen, wodurch am 3. März 1326 ein Friedensvertrag unterzeichnet wurde. Die Metzer Bürger versprachen, dass sie keine Grundstücksgeschäfte auf dem Boden der Lehnsherren tätigen werden, ohne zuvor eine Erlaubnis erteilt zu bekommen. Die Schuldner versprachen, dass sie ihre Schulden begleichen werden. 

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