Was geschah am: 16. Juli

Knapp 30 km von Paris entfernt liegt die Gemeinde Montlhéry. Heute leben dort ca. 8.000 Menschen, doch vor 555 Jahren standen sich in dort ungefähr 29.000 Mann gegenüber. 14.000 auf der Seite von Ludwig XI. de Valois genannt der Kluge (manchmal auch der Vorsichtige, der Listige oder gar die Spinne) und 15.000 auf der Seite von Karl de Valois-Bourgogne genannt der Kühne (manchmal auch der Mutige).

Die Schlacht endete in einem Unentschieden, doch es gab einen Sieger. 

Unknown author, Bataille de Montlhéry, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Wer war der Sieger? Wieso kämpften die beiden Armeen gegeneinander? 

Vorgeschichte

1435 wurde der Vertrag von Arras geschlossen, dieser leitete nicht nur die Schlussjahre des hundertjährigen Krieges ein, sondern ist auch die Basis für den Konflikt zwischen Ludwig XI. und Karl der Kühne. 

Der Vertrag von Arras wurde vom französischen König Karl VII. und dem burgundischen Herzog Philipp III. genannt der Gute gezeichnet und besagt das Karl einige Städte an der Somme Philipp als Pfandschaft überlässt. Karl VII. stirbt im Jahr 1461 woraufhin sein Sohn Ludwig XI. neuer König in Frankreich wird. Im selben Jahr möchte Ludwig XI. die französischen Adelshäuser schwächen und seine Position stärken, weshalb er die Pfandschaft über die Somme Städte auflöst. Karl der Kühne, der Sohn und spätere Erbe von Herzog Philipp ist darüber nicht erfreut und findet schnell andere Adelige, die von Ludwig XI. an der Macht beschnitten wurden sind. 

Die Liga für das Allgemeinwohl

Am 10. März 1465 veröffentlichte die Ligue du Bien public (Liga für das Allgemeinwohl) ein Manifest gegen den französischen König, wo man den König absetzen will und anstelle einen Regenten einsetzt. Dieser Regent soll der Bruder des Königs sein, Karl de Valois. Weitere Mitglieder dieser Liga sind:

Jakob d'Armagnac (Jacques d'Armagnac)
Johann II. de Bourbon (Jean II. de Bourbon)
Franz II. de Montfort (François II de Montfort)
Johann II. d'Anjou (Jean II. d'Anjou)
Johann V. d'Armagnac (Jean V. d'Armagnac)
Ludwig von Luxemburg (Louis de Luxembourg)
Johann d'Orléans (Jean d'Orléans)
Anton de Chabannes (Antoine de Chabannes)
Karl II. d’Albret (Charles II. d’Albret)
Peter d’Urfé (Pierre d’Urfé)
Andreas de Laval-Montmorency (André de Laval-Montmorency)
Karl de Valois (Charles de Valois)
Karl de Valois-Bourgogne (Charles de Valois-Bourgogne)
Johann I. von Mark
Friedrich I. von Wittelsbach

Der französische König antwortete auf das Manifest mit einem Gegenmanifest. Die Verbündeten des Königs waren:

Franziskus I. Sforza (Francesco I. Sforza)
René I. d’Anjou 
Karl d’Anjou (Charles d'Anjou)
Johann II. Valois-Bourgogne (Jean II. Valois-Bourgogne)
Johann VIII. de Bourbon (Jean VIII. de Bourbon)
Karl d'Artois (Charles d'Artois)

Schlacht bei Montlhéry und der Frieden

Am 16. Juli 1465 kam es zur einzigen Schlacht des Konfliktes. Knapp 29.000 Soldaten trafen sich zur Schlacht. Die eine Seite mit 14.000 Mann angeführt vom französischen König, die anderen 15.000 angeführt vom Widersacher Karl der Kühne.

Auf beiden Seiten starben ungefähr 2.000 Mann und es endete im Unentschieden. Doch beide Seiten beanspruchten den Sieg für sich. Ludwig schaffte es jedoch, als Erster nach Paris zu gelangen, weshalb die Pariser auf seiner Seite waren. Karl musste mit seinen Verbündeten die Stadt belagern. Ludwig floh währenddessen aus der Stadt, um weitere Armeen auszuheben, was er auch tat. Er kehrte mit Verstärkung nach Paris zurück, wodurch er Karl den Kühnen zwang zu verhandeln. 

Beide Seiten verhandelten und es kam zum Vertrag von Conflans. Dieser Vertrag besagt, dass Karl der Kühne die abgenommenen Somme Städte wieder zurückerhält und das der Bruder des Königs zum Herzog der Normandie ernannt wird. Auch die anderen Grafen und Barone erhielten Land. Einige Zeit später schafft es Ludwig Burgund (Das Land Karls des Kühnen) als Kronland in Frankreich anzubinden. Dies wollte Karl der Kühne eigentlich verhindern. 

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