Was geschah am: 26. Juni

Am 26. Juni 1529 wurde der erste Kappeler Landfriede unterzeichnet, dieser Friedensvertrag beendet den ersten Kappelerkrieg. Doch was ist der Kappelerkrieg? Und was hat eine Milchsuppe damit zu tun?

Marco Zanoli; (sidonius 20:45, 11 May 2007 (UTC)), Historische Karte CH 1530 R, CC BY-SA 4.0

Vorgeschichte des Konflikts

Die Reformation breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Im gesamten Heiligen Römischen Reich wurde diskutiert und es haben sich Reformatoren gefunden, die die Zügel in die Hand nehmen und der Reformation einen stabilen Fuß geben. Das, was Martin Luther für Deutschland ist, ist Ulrich Zwingli (bzw. Huldrych Zwingli) für die Schweiz. Aus Luthers Lehren wurde die Luther'sche Kirche (Lutheraner) und aus Zwinglis Lehren wurde die reformierte Kirche, wobei beide in Kombination die unierte Kirche bilden. 

Hans Asper creator QS:P170,Q115752, Ulrich Zwingli by Hans Asper 1531, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Doch blicken wir zurück in das Jahr 1527, die Reformation hat in einigen Schweizer Orten die Oberhand gewonnen, weshalb diese Ortschaften die Reformation sichern wollten. Zürich, Bern und Konstanz schließen daraufhin ein Bündnis, um die reformatorischen Neuerungen zu beschützen, sowie neue Reformationen zu unterstützen. Doch das erstarken von einem reformatorischen Bewusstsein bzw. die Ausbreitung des neuen Glaubens, lies den Wunsch eines katholischen Bündnisses lauter werden. 

Am 22. April 1529 wurde der Wunsch nach dem katholischen Bündnis wahr. Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug gründeten gemeinsam mit Österreich die christliche Vereinigung, nachdem die Zürcher einen katholischen Feldwebel hinrichten ließen.

Der Kappelerkrieg

In der Eidgenossenschaft gibt es Gebiete, die sogenannten gemeinen Herrschaften, die von zwei oder mehreren Ländern beherrscht werden. Wie es das Leben so will, von Ländern des reformierten Lagers und vom katholischen Lager. Und da beide diese Gebiete regieren, spielten sie sich gegenseitig aus. Das reformierte Bündnis wollte deshalb ihren Einfluss auf die gemeinsamen Herrschaften ausweiten. Zwingli wollte die Katholiken militärisch schwächen und suchte nach einem Kriegsgrund. Im Mai 1529 wurde der reformierte Pfarrer Jakob Kaiser von den Schwyzern verbrannt. Wodurch sich die Situation stark verschärfte.

Marco Zanoli, Struktur Eidgen 1530, CC BY-SA 4.0

Anfangs Juni wollten die Zürcher und Berner den Amtsantritt eines katholischen Landvogtes verhindern und besetzten Teile des Thurgaus, sowie St. Galler Landschaft. Die Hauptarmee der Zürcher sowie Berner Truppen marschierten nach Kappel am Albis. Am 7. Juni versuchten, die neutralen Orte zu vermitteln, doch dies brachte nichts. Am 9. Juni 1529 erklärte Zürich den fünf altgläubigen Orten den Krieg. 

Die neutralen Orte versuchten erneut, zu vermitteln, diesmal mit dem Glarner Landammann Hans Aebli und schafften es, dass die militärische Auseinandersetzung verschoben wird. Zunächst auf 2 Stunden, danach auf 2 Tage und zuletzt auf 2 Wochen. Während die Heerführer miteinander Verhandelten haben sich die Soldaten verbrüdert. An der Grenze von Zürich und Zug stellen die Soldaten beider Lager einen großen Kochtopf hin, wobei die Zuger Soldaten die Milch brachten und die Zürcher Soldaten das Brot. Beide Armeen kochten Milchsuppe und speisten gemeinsam. Am 26. Juni 1529 wurde dann endgültig der erste Kappeler Landfriede geschlossen. 

Albert Anker artist QS:P170,Q72510, Anker Kappeler Milchsuppe 1869, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Erster Kappeler Landfriede

Der Vertrag legte fest, dass sich die Ortschaften beider Lager nicht mehr aufgrund der Glaubensfrage provozieren und beleidigen dürfen. In den zugewandten Orten und Gemeinen Herrschaften durfte jede Gemeinde autonom über ihren Glauben entscheiden. Die Kriegsschuld wurde den fünf katholischen Orten übertragen, weshalb diese die Kosten des Krieges tragen müssen, hinzu kommt das sie das Bündnis mit Österreich brechen müssen. 

Doch der Friede wird nicht ewig halten. Im Jahr 1531 wird erneut zu den Waffen gegriffen und es läutet der Zweite Kappelerkrieg.

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