Am 27. Mai 1234 kam es zur Schlacht bei Altenesch. Wo 4000 Stedinger Bauern gegen 8000 Kreuzritter kämpften und die Schlacht, sowie den Krieg verloren haben. Doch weshalb kämpften Bauern gegen Kreuzritter im Norden Deutschlands (bzw. Heiliges Römisches Reich)?
Gerhard II. verspricht jedem Teilnehmer Rechte und Vergünstigungen. So erhielten die Bürger Bremens die Teilnahmen Zoll- und Abgabenfreiheit. Kaufleuten wurde ein Drittel der Beute angeboten sowie die Befreiung aus der Heeresfolge. 1233 spricht nun auch der Papst seine Zustimmung aus. Er bietet an, dass jeder Teilnehmer dieselbe Absolution erhält wie die Kreuzritter im Heiligen Land.
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Anonymous, Unknown author, Sachs1234, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Vorgeschichte des Stedingerkrieges
1113 stellte der Bremer Erzbischof Friedrich I. die erste Urkunde zur Urbarmachung des Marschlandes in Auftrag. Das Marschland westlich von Bremen wird ständig von Sturmfluten heimgesucht, wodurch die Kultivierung von landwirtschaftlichen Flächen schwierig war. Es wurden deswegen holländische Experten in dieses Gebiet gebracht, diese kannten sich mit dem Bau von Deichen und der Entwässerung aus. Diese Kolonisation nannte sich Hollerkolonisation. Die holländischen Kolonisten unterstanden dem Bremer Erzbischof (zu diesem Zeitpunkt Friedrich I.) und damit es für die Experten auch attraktiv war in dieses Gebiet zu kommen, befreite man die Kolonisten von allen Abgaben.
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Unknown author, possibly Johann Conrad Musculus, Karte Unterweser, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Sieben Erzbischöfe später begannen die Probleme zwischen dem Bistum Bremen und Stedinger. Erzbischof Waldemar versuchte im Jahr 1207 die Stedinger (Nachfahren der Hollerkolonisten) zur Abgabe ihres Zehntes zu zwingen. Heinrich I. Graf von Hoya unterstützte den Erzbischof und griff die Stedinger an. Er besiegte diese in der Schlacht bei Hilgermissen im Jahr 1211. Die Bauern griffen daraufhin die Burg Hoya an und schafften es in die Burg zu gelangen, da die Burg zu dem Zeitpunkt noch gebaut wurde. Jedoch konnte man die Bauern aus der Burg verjagen. Auch wenn die Stedinger gegen den Grafen von Hoya verloren haben, konnte Erzbischof Waldemar den Zehnten nicht durchsetzen.
Der Stedingerkrieg
1229 kam es erneut zu einer Fehde zwischen dem Erzbischof und den Stedinger. Die Grundlage ist genau dieselbe, diesmal ist es aber Erzbischof Gerhard II. der mit einer eigenen Armee unter Führung seines Bruders Hermann zur Lippe die Stedinger zur Abgabepflicht bringen möchte. In der Schlacht bei Hasbergen wird jedoch Hermann zur Lippe von den Bauern getötet und die erzbischöfliche Armee zur Flucht geschlagen.
Daraufhin erklärt Gerhard II. in der Bremer Fastensynode das die Stedinger Ketzer sind und Häresie betreiben. Der Erzbischof von Bremen klagt die Stedinger in 11 Punkten an:
01. Verachten der Schlüsselgewalt der Kirche und der kirchlichen Sakramente
02. Geringschätzung der Lehre der heiligen Mutter Kirche
03. Gefangennahme und Tötung von Klerikern verschiedenen Standes und verschiedener Orden
04. Verwüstung von Klöstern und Kirchen durch Brand und Raub
05. Begehen von Meineiden
06. Hostienfrevel
07. Dämonenkult
08. Wachsbildzauber
09. Wahrsagerei
10. Teufelskult
11. Verweigerung jeglicher Buße und Zurückweisung
Der Wahre Grund für den Hass ist das die Stedinger den Zehnt nicht bezahlen und seinen Bruder im Kampf getötet haben. Von den 11 Punkten kann nur der Erste nachgewiesen werden.
Erzbischof Gerhard II. sucht Unterstützung beim Papst und schickt ihm die 11 Gründe in einem Brief und verlangt, dass der Papst einen Kreuzzug gegen die Stedinger ausruft.
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anonym, Gregory IX, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Gerhard II. verspricht jedem Teilnehmer Rechte und Vergünstigungen. So erhielten die Bürger Bremens die Teilnahmen Zoll- und Abgabenfreiheit. Kaufleuten wurde ein Drittel der Beute angeboten sowie die Befreiung aus der Heeresfolge. 1233 spricht nun auch der Papst seine Zustimmung aus. Er bietet an, dass jeder Teilnehmer dieselbe Absolution erhält wie die Kreuzritter im Heiligen Land.
Befehlshaber der Kreuzritter war Heinrich I. von Brabant genannt der Mutige. Die Stedinger konnten die ersten Angriffe der Kreuzritter im Jahr 1233 abwehren, doch am 27. Mai 1234 kam es zur entscheidenden Schlacht bei Altenesch. Die Stedinger Bauern unter der Führung von Thammo von Huntorp , Detmar tom Dyk und Bolko von Bardenfleth wurden vernichtend geschlagen.
Nach der Schlacht mussten die Stedinger den Zehnt bezahlen und obwohl die Stedinger Bauernrevolte gestorben ist, überlebte ihr Kampfspruch "Lewer dod as Sklav"
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