Am 11. April 1713 wurde der Friede von Utrecht unterzeichnet. Dieser Friede sollte den Spanischen Erbfolgekrieg beenden, der seit 1701 andauerte. Doch so kam es nur teilweise... es brauchte insgesamt formal drei Friedensverträge und mehrere kleinere, um den Krieg zu beenden, da so viele Nationen daran teilgenommen hatten und sich die wenigsten auf einen Vertrag einigen konnten.
Doch wir sollten von Anfang an beginnen. Was ist der Spanische Erbfolgekrieg? Warum gab es ihn? Wer sind die Kontrahenten? Und wie endete er?
Karls Mutter war seine Cousine. Aufgrund des Inzests hatte Karl mehrere Erbkrankheiten. Er hatte die bekannte Habsburger Lippe und war unfruchtbar, zudem war er von Geburt an schwach. Erst mit 8 Jahren konnte er gehen. Dies war jedoch nicht nur das Problem von Karl, sondern von vielen spanischen Habsburgern. Jahrhundertelange Heiratspolitik, die eher intern nach möglichen Partnern gesucht hatten, damit das Erbe in der Familie bleibt, führte zu diesen Verhältnissen. Man kann also mit Gewissheit sagen, dass die spanische Linie der Habsburger wegen der Inzucht ausgestorben ist und damit ihr Erbe an eine andere Dynastie abgegeben musste, was eigentlich der Grund war, weshalb man Inzucht getrieben hat.
Daraufhin wurde Karl wieder Opfer von Intrigen an seinem Hof. Er wurde erneut gezwungen, ein Testament zu unterschreiben. Diesmal sollte Philipp von Anjou, Enkel des Sonnenkönigs (Ludwig XIV. König von Frankreich), das Erbe übernehmen.
Die österreichischen Habsburger gefiel es nicht, dass ein Bourbone über die Gebiete ihrer Familie herrschen soll. Darüber hinaus gefiel es ihnen nicht, dass er Bourbone ist, da das Erzherzogtum Österreich (die zu dieser Zeit auch die Kaiserwürde des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation innehatte) mehrmals im Konflikt mit dem Königreich Frankreich stand. Frankreich hatte zu dieser Zeit ihre Réunionspolitik, bei der sie angrenzende Regionen (besonders die im Heiligen Römischen Reich, sowie die zu Habsburg gehören) angriffen und annektierten, mit der Begründung das diese Gebiete früher mal zu Frankreich gehörten. Deswegen gefiel es den Habsburgern nicht, dass Philipp von Anjou König von Spanien werden sollte. Das habsburgische Österreich gründete gemeinsam mit England und den Niederlanden die Haagener Große Allianz, um den bourbonischen Spanien und Frankreich Krieg zu erklären. Leopold I. wollte das sein zweiter Sohn Karl König von Spanien wird.
Doch wir sollten von Anfang an beginnen. Was ist der Spanische Erbfolgekrieg? Warum gab es ihn? Wer sind die Kontrahenten? Und wie endete er?
Die Vorgeschichte
Von 1516 bis 1700 wurde Spanien von der Dynastie der Habsburger regiert. In dieser Zeit wurde Spanien zu einer der größten Kolonialnationen und erlangte viel Macht. Doch als am 1. November 1700 Karl II. König von Kastilien, von León, von Aragon, von Sizilien, von Jerusalem, von Ungarn, von Dalmatien, von Kroatien, von Navarra, von Granada, von Toledo, von Valencia, von Galizien, von Mallorca, von Sevilla, von Sardinien, von Córdoba, von Korsika, von Murcia, von Jaén, von den Algarven, von Algeciras, von Gibraltar, von den Kanarischen Inseln, von Ost- und Westindien, von den Inseln und vom Festland des Ozeanmeeres; Erzherzog von Österreich; Herzog von Burgund, von Brabant, von Mailand, von Athen und von Neopatria; Graf von Habsburg, von Flandern, von Tirol, von Barcelona, von Roussillon und von Cerdanya; Marquess von Oristano und Graf von Goceano (alle Titel die Karl II. benutzt hatte, viele davon sind nominell) starb, gab es ein großes Problem.
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Juan Carreño de Miranda artist QS:P170,Q833224, Juan de Miranda Carreno 002, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Karls Mutter war seine Cousine. Aufgrund des Inzests hatte Karl mehrere Erbkrankheiten. Er hatte die bekannte Habsburger Lippe und war unfruchtbar, zudem war er von Geburt an schwach. Erst mit 8 Jahren konnte er gehen. Dies war jedoch nicht nur das Problem von Karl, sondern von vielen spanischen Habsburgern. Jahrhundertelange Heiratspolitik, die eher intern nach möglichen Partnern gesucht hatten, damit das Erbe in der Familie bleibt, führte zu diesen Verhältnissen. Man kann also mit Gewissheit sagen, dass die spanische Linie der Habsburger wegen der Inzucht ausgestorben ist und damit ihr Erbe an eine andere Dynastie abgegeben musste, was eigentlich der Grund war, weshalb man Inzucht getrieben hat.
Obwohl er zwei Mal verheiratet war, schaffte er es nicht, Nachwuchs zu zeugen, weshalb ganz Europa sich fragte, wer das Erbe übernehmen wird.
Die möglichen Erben
Karl wurde im Laufe seines Lebens immer schwächer, dabei nagte er schon in seinen Dreißigern am Tod. Währenddessen versuchten die Mächtigen in Europa, Karls Erbe zeit seines Lebens zu planen und aufzuteilen. So wurde Karl 1698 dazu gebracht ein vorgefertigtes Testament zu unterschreiben, indem er dem Kurprinzen von Bayern, dem Wittelsbacher Josef Ferdinand, die spanische Krone zufallen ließe. 1699 starb jedoch der sechsjährige Josef an einer nicht erkannten Magen-Darm-Entzündung die sich verschlimmerte und weitere Entzündungen im Körper nach sich riefen. (Es gab Gerüchte das die Habsburger oder die Bourbonen ihn töten ließ, dazu gibt es jedoch keine Beweise, da der Obduktionsbericht von einer Krankheit spricht.)
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Joseph Vivien artist QS:P170,Q375783, JosephFerdinand, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Daraufhin wurde Karl wieder Opfer von Intrigen an seinem Hof. Er wurde erneut gezwungen, ein Testament zu unterschreiben. Diesmal sollte Philipp von Anjou, Enkel des Sonnenkönigs (Ludwig XIV. König von Frankreich), das Erbe übernehmen.
Als Karl II. am 1. November 1700 starb, nahm Philipp als Philipp V. seine Position als König ein. Dagegen protestierte die österreichische Linie der Habsburger.
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Miguel Jacinto Meléndez artist QS:P170,Q3068296, Meléndez, Miguel Jacinto - Philip V, king of Spain, in suit of hunt - Google Art Project, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Die österreichischen Habsburger gefiel es nicht, dass ein Bourbone über die Gebiete ihrer Familie herrschen soll. Darüber hinaus gefiel es ihnen nicht, dass er Bourbone ist, da das Erzherzogtum Österreich (die zu dieser Zeit auch die Kaiserwürde des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation innehatte) mehrmals im Konflikt mit dem Königreich Frankreich stand. Frankreich hatte zu dieser Zeit ihre Réunionspolitik, bei der sie angrenzende Regionen (besonders die im Heiligen Römischen Reich, sowie die zu Habsburg gehören) angriffen und annektierten, mit der Begründung das diese Gebiete früher mal zu Frankreich gehörten. Deswegen gefiel es den Habsburgern nicht, dass Philipp von Anjou König von Spanien werden sollte. Das habsburgische Österreich gründete gemeinsam mit England und den Niederlanden die Haagener Große Allianz, um den bourbonischen Spanien und Frankreich Krieg zu erklären. Leopold I. wollte das sein zweiter Sohn Karl König von Spanien wird.
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Francesco Solimena artist QS:P170,Q736065, Portrait of Charles III of Habsburg, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Der Spanische Erbfolgekrieg
Der Krieg hatte mehrere Schauplätze. Es wurde in Spanien, Italien, Deutschland, Belgien (Spanische Niederlande) und Nordamerika gekämpft. Wobei es sich bei den Kampfhandlungen in Nordamerika um einen Stellvertreterkrieg handelt (d. h. Frankreich, Großbritannien und Spanien haben nicht aktiv dort gekämpft).
Die Kämpfe begannen im Jahr 1701 und waren ein klassisches hin und her. In Italien hatten die Bourbonen bis 1706 die Überhand. Selbst als 1703 ihr Bündnispartner das Herzogtum Savoyen die Seiten wechselte, konnten die Franzosen die Stellung in Italien halten und die Österreicher zum Rückzug zwingen. 1707 wagte es der habsburgische Befehlshaber Prinz Eugen von Savoyen einen schnellen Vorstoß nach Turin zu absolvieren, dabei besiegte er die französische Armee in der Schlacht bei Turin. Durch diesen Vorstoß verlor Frankreich ihre Vormachtstellung in Italien. Am 13. März 1707 kapitulierte Ludwig XIV. und gab Italien auf. Die kaiserlichen Truppen versuchen seitdem nach Dauphiné (Südfrankreich) einzumarschieren und es zu erobern, scheitern jedoch daran.
Kurfürst Maximilian II. Emmanuel von Bayern war Statthalter der spanischen Niederlande und öffnete alle Festungen für die französische Armee. Bayern schlug sich damit aufseiten Frankreichs. Ziel von Bayern war es die Königswürde zu erlangen. Der Kriegsschauplatz in der spanischen Niederlande ähnelt einem Stellungskrieg. Es gab zwar mehrere Eroberungen wie zum Beispiel durch die Schlacht bei Ramillies im Jahr 1706 wodurch die Haagener Allianz Frankreich und Bayern zurückdrängen konnten, jedoch die Verteidigungslinie nicht durchbrechen konnten. Erst 1710 gelangte es der Allianz den Festungsgürtel allmählich zu durchbrechen.
1704 konnten die kaiserlichen Truppen Bayern besetzen und drängte die Französische sowie Bayerische Armee hinter den Rhein. Seit dem wurde ständig versucht den Rhein zu überqueren, einige Städte zu erobern (und Plündern) um danach wieder hinter den Rhein gedrängt zu werden.
Auch in Spanien waren die Bourbonen nicht erfolgreich. 1702 konnte man eine Seeinvasion in Cádiz verhindern. Doch auch Spanien war kein Schauplatz, den die Bourbonen lange halten konnten. 1703 trat Portugal aufseiten der Habsburger in den Krieg ein, 1704 wurden britisch-niederländische Einheiten nach Lissabon verlegt. Im selben Jahr schlug sich auch Katalonien auf die Seite der Allianz, da diese befürchteten das der neue König einen Zentralstaat nach französischen Vorbild schaffen würde und dadurch Katalonien ihre Selbstbestimmtheit verlieren könnte. In den nächsten Jahren konnte die Allianz immer mehr Land in Spanien erobern und die Spanier es nicht zurückerobern.
1708 kam es zu ersten Friedensverhandlungen, nachdem eine kleine Truppe holländischer Reiter bis nach Versailles ritten. Ludwig XIV. bekam Angst und wollte alles Aufgeben. Spanien, Italien und die spanische Niederlande, ja selbst die Gebiete, die während der Réunionskriege erobert wurden, wollte er zurückgeben. Doch die Friedensverhandlungen scheiterten, da man auch verlangte, dass französische Truppen helfen sollten, seinen Enkel Philipp V. aus Spanien zu vertreiben.
1711 überschlugen sich die Ereignisse. Die seit 1710 regierende Tory Partei in Großbritannien wollte Frieden schließen. Das aber wohl wichtigere Ereignis war der Tod von römisch-deutschen Kaiser Joseph I. der auch der Erzherzog von Österreich ist, sein Nachfolger wird sein Bruder Karl VI., der zeitgleich der Thronprätendent von Spanien ist. Diese neue Situation bringt die Briten in Bedrängnis. Sie wollten verhindern, dass es eine Hegemonie in Europa gibt, weshalb sie ja gegen Frankreich in den Krieg gezogen sind. Nun ist es jedoch so das, wenn Österreich den Krieg gewinnt, Österreich eine Hegemonie in Europa erschaffen kann, wie Frankreich zuvor. Am 29. Januar 1712 beginnen deshalb die Verhandlungen zum Frieden von Utrecht um eine habsburgische Hegemonie zu verhindern.
Der Friede von Utrecht
Im Frieden von Utrecht einigte man sich das Philipp von Anjou aus dem Hause Bourbon, als König von Spanien akzeptiert wird. Unter der Bedingung das die Philipp und seine Nachkommen auf den französischen Thron verzichten müssen, sowie Ludwig XIV. und seine Nachkommen auf den spanischen Thron verzichten müssen. Hinzu kommt das alle Besitzungen in Italien und den spanischen Niederlanden abgegeben werden müssen. Sowie Gibraltar und Menorca an Großbritannien übergehen. Die Katalanen erhielten zwar nicht ihre Unabhängigkeit, bekamen jedoch Sonderrechte innerhalb Spanien zugesichert. Sizilien und Teile des Herzogtums Mailand gingen an das Herzogtum Savoyen. Die spanische Niederlande, das Königreich Neapel, sowie der Großteil des Herzogtums Mailand ging an Österreich. Auch Portugal erhielt Gebiet aus Südamerika von Spanien. In Nordamerika erhielt Großbritannien einige Gebiete von Frankreich. Die Niederlande ging leer aus, unterschrieben dennoch. Nur Österreich hat den Vertrag nicht unterschrieben, da man mehr herausholen wollte.
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Rebel Redcoat, Europe c. 1700, CC BY-SA 3.0 |
Rastatter Friede
Der Rastatter Friede war ein Friedensvertrag zwischen Frankreich und Österreich. Man merkte nachdem alle Verbündeten aus dem Krieg austraten das man nicht mehr erhalten kann. Die territorialen Übertragungen wurden aus dem Frieden von Utrecht übernommen. Hinzu kam nur, das Frankreich alle rechtsrheinische Gebiete außer Landau in der Pfalz abgeben musste und das Österreich dem Kurfürstentum Bayern und dem Erzbischof von Köln die früheren Rechte und Gebiete zurückgeben muss. Österreich akzeptierte diesen Vertrag.
Friede von Baden
Der Friede von Baden war ein Friedensvertrag zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich. Bei dem der Inhalt vom Friede von Utrecht und dem Rastatter Friede übernommen worden ist. Der einzige Zusatz ist, dass Karl VI. den nominalen Titel König von Spanien behalten durfte.
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Charles Colbeck, Western Europe Utrecht Treaty, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
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