Wenn man an die deutsche Küche denkt, denkt man nach kurzer Zeit direkt an die Kartoffel. Es gibt unzählige Gerichtsklassiker, die aus der Kartoffel gemacht wird. Kartoffelpüree, Kartoffelsuppe, Knödel, Pommes, Ofenkartoffel.
Heutzutage ist die Kartoffel nicht mehr aus den Köpfen der Bevölkerung wegzudenken, doch das war nicht immer so, denn die Kartoffel kommt nicht aus Europa, sondern aus Südamerika.
Für die Verbindung der deutschen Liebe zur Kartoffel ist der 24. März 1756 ein ganz besonderer Tag. An diesem Tag wurde der erste Kartoffelbefehl ausgerufen.
Heutzutage ist die Kartoffel nicht mehr aus den Köpfen der Bevölkerung wegzudenken, doch das war nicht immer so, denn die Kartoffel kommt nicht aus Europa, sondern aus Südamerika.
Für die Verbindung der deutschen Liebe zur Kartoffel ist der 24. März 1756 ein ganz besonderer Tag. An diesem Tag wurde der erste Kartoffelbefehl ausgerufen.
Robert Müller artist QS:P170,Q2159137, Der König überall2, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Die Geschichte der Kartoffel
Die Kartoffel stammt aus Südamerika. Dort gib es die schon seit knapp 13.000 Jahren. Dort wurde die Kartoffel als Nahrungsmittel angebaut. Als Christoph Columbus 1492 die Neue Welt entdeckt, beginnt die Kartoffel langsam ihren Siegeszug durch die Welt. Doch es dauert noch etliche Jahrhunderte bis die Kartoffel als Nahrungsmittel bei der Bevölkerung ankommt.
Bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kartoffel rein als Zierpflanze nach Europa importiert. Die Blüte war einfach zu schön, weshalb die Kartoffel in botanischen Gärten und normalen Gärten ihren Platz fand.
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Keith Weller, Source., Potato flowers, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Als Lebensmittel war die Kartoffel damals nicht geeignet. Die Menschen wussten einfach nicht, wie man diese zubereitet und was man davon isst. Die Knolle, das Blatt oder die Samen? Aufgrund der Unkenntnis und falscher Zubereitung wurde die Kartoffel als ungenießbar geächtet. Gute Rezepte kannte man einfach nicht.
Die Historischen Hintergründe
Im Gebiet des heutigen Deutschlands gab es im 17. und 18. Jahrhundert Dutzende Hungersnöte. Die Bevölkerung starb, überlebte oder wanderte aus. Aus dieser Zeit gab es unzählige Auswanderungen in die Neue Welt und in andere Gebiete der Welt wie zum Beispiel Russland.
Die Not der Menschen, der Hunger und die Armut beschäftigte auch die Herrscher der Ländereien. Als dann Friedrich II. von Preußen zum ersten Mal Kontakt mit der Kartoffel (oder wie sie zur damaligen Zeit Tartoffel genannt wurde) hatte, erkannte er sofort das Potenzial der Knolle, wenigstens das Hungerproblem zu lösen.
Doch es gibt nur ein Problem. "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht". Friedrich, der zu Lebzeiten auch der Große genannt wurde, musste sich überlegen, wie er die Kartoffel populär machen konnte. Seine Idee waren die Kartoffelbefehle.
Der Kartoffelbefehl
Am 24. März 1756 wurde der erste von fünfzehn Befehlen erteilt.
Der Kartoffelbefehl sah vor, dass jeder preußische Beamte den Bauern erklären sollte, wie die Kartoffel angepflanzt wird und wie man diese richtig verwendet. Hinzu sollen die Beamten die Vorteile der Knolle aufzählen und zeigen, wie man damit Getreide sparen kann.
Doch nicht nur Beamte erhielten den Befehl, die Kartoffel zu verbreiten, sondern auch Pfarrer, die in der Zeit als Knollenprediger bekannt waren.
In den weiteren Kartoffelbefehlen werden weitere Anleitungen zur Kartoffelzucht gegeben. Wobei erklärt wird, wie man die Kartoffel als Beilage verwenden kann oder wie der Boden bearbeitet werden muss, damit die Kartoffeln gut wachsen.
Die Kartoffelbefehle hatten jedoch zunächst keinen Erfolg. Nach 15 Befehlen bzw. nach 10 Jahren des Versuchen die Kartoffel in den preußischen Äckern zu kultivieren brachte nicht den erhofften Erfolg. Erst 20 Jahre nach dem Tod des Kartoffelkönigs (wie Friedrich der Große auch genannt wurde) etablierte sich die Knolle in die Äcker der Bauern und wurde ein Teil der Speisekarte der Bürger.
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Anton Graff artist QS:P170,Q310213, Friedrich Zweite Alt, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Der Mythos des Kartoffelkönigs
Um den Kartoffelbefehl ranken sich viele Mythen.
So soll Friedrich der Große mehrere Äcker mit Kartoffeln bestellen und ließ diese Felder von seinen Soldaten bewachen. Hinzu wurde das Gerücht verbreitet das die Kartoffeln für den König seien. Die Soldaten sollten die Felder bewachen und jeden Diebstahl unterbinden.
Soldaten die Felder bewachen, so was sieht man selten. Die Bevölkerung musste sich also denken, dass die Kartoffeln etwas Wertvolles sei, und versuchten die Kartoffeln von den königlichen Äckern zu stehlen. Doch die Soldaten taten nichts dagegen. Da es das Ziel war von Friedrich das die Bauern die Erdäpfel stehlen und selbst anbauen, nach dem Motto "verbotene Früchte schmecken besser".
Friedrich der Große hat mit den Kartoffelbefehlen viel für die deutsche Küche gemacht, zum Dank dafür legen Besucher seinen Grabmales im Schloss Sanssouci gerne Kartoffeln nieder.
© Deror avi, 2007 |
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