Am 18. März 1793 wurde die relativ kurzlebige Mainzer Republik ausgerufen. Die Mainzer Republik war das erste gewählte Parlament auf deutschen Boden und somit auch die erste Demokratie innerhalb der deutschen Geschichte.
Doch was ist die Mainzer Republik? Wer sind die Jakobiner und was hat das mit uns zu tun?
Der Jakobinerklub der Ursprünglich die Abschaffung der Monarchie anstrebte und die Gründung von einer Republik wollte, sowie für die Kleinbürger, Arbeiter und Handwerker kämpfte und dadurch die Parole Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit (Liberté, Égalité, Fraternité) prägte entwickelte sich mehr und mehr zu einer Schreckensherrschaft.
Am 30. März 1793 wurde die "Reunionsbitte" der Mainzer Republik im Nationalkonvent einstimmig angenommen. Doch bevor die Eingliederung an Frankreich vollzogen werden konnte kam es zur Gegenoffensive von Preußen und Österreich. Am 14. April 1793 begann die Belagerung von Mainz. Die Belagerung ging bis zum 23. Juli 1793 und zerstörte die Stadt zu großen Teilen. Von der Belagerung konnte sich die Stadt Mainz lange nicht erholen. Das Goldene Zeitalter der Stadt war zerstört, wodurch Mainz seinen Status als Residenzstadt und Goldene Stadt unwiderruflich verlor.
Mit dem Rückzug der Franzosen aus Mainz und der damit hervorgebrachten Eroberung wurde die Mainzer Republik aufgelöst und die Mainzer Jakobiner verfolgt.
Doch was ist die Mainzer Republik? Wer sind die Jakobiner und was hat das mit uns zu tun?
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Johann Wolfgang von Goethe, Freiheitsbaum, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Die Geschichtliche Situation
Um zu verstehen, weshalb es die Mainzer Republik überhaupt gab, muss man sich die Geschichtliche Situation genau anschauen.
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Eugène Delacroix, Eugène Delacroix - Le 28 Juillet. La Liberté guidant le peuple, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Es ist das Jahr 1793 in Frankreich wütet die Französische Revolution seit 4 Jahren (1789). Seit einem
Jahr gibt es den Ersten Koalitionskrieg. Indem Monarchische Nachbarstaaten versuchen das alte Regime (Ancien Régime) in Frankreich wiedereinzuführen und damit der Revolution Einhalt gebieten wollen.
Jahr gibt es den Ersten Koalitionskrieg. Indem Monarchische Nachbarstaaten versuchen das alte Regime (Ancien Régime) in Frankreich wiedereinzuführen und damit der Revolution Einhalt gebieten wollen.
Zunächst verläuft der Krieg zu gunsten der Koalition. Die Armee unter der Führung vom Herzog von Braunschweig steht kurz vor Paris und es scheint als sei der Krieg gewonnen. Der Herzog drohte in einem Manifest damit, Paris zu zerstören falls dem König etwas passieren sollte. Die Bürger Paris waren davon so verärgert das diese den Palast des Königs stürmten und ihn von seiner Position entmachteten. Im Zuge davon wurde ein Nationalkonvent gegründet, das eine neue Verfassung ausarbeiten sollte.
Die Koalitionsarmee musste sich aufgrund einer Krankheit zurückziehen. Die Kanonade von Valmy wird als Wendepunkt im ersten Koalitionskrieg betrachtet (Die Kanonade von Valmy war keine Schlacht. Es war eher ein Artilleriegefecht. Es kam nicht zur Schlacht da die Koalitionstruppen von der Krankheit Ruhr geplagt wurde und sich deswegen zurückzog). Diesen Rückzug nutzte die Revolutionsarmee für eine Gegenoffensive. General Adam Philippe de Custine eroberte die Kurmainz und weitere Gebiete links vom Rhein im Jahr 1792.
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Horace Vernet, Valmy Battle painting, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Die Jakobiner
Während der Französisches Revolution gründeten sich immer mehr politisch motivierte Klubs. In
denen über Politik und aktuelle Ereignisse, sowie Staatssysteme diskutiert wurde. Einer dieser Klubs war der Jakobinerklub (Der Klub wurde in einem ehemaligen Kloster der Jakobiner gegründet). Der Jakobinerklub war der größte und bekannteste Klub in Frankreich. Bekanntestes Mitglied war Maximilien de Robespierre.
denen über Politik und aktuelle Ereignisse, sowie Staatssysteme diskutiert wurde. Einer dieser Klubs war der Jakobinerklub (Der Klub wurde in einem ehemaligen Kloster der Jakobiner gegründet). Der Jakobinerklub war der größte und bekannteste Klub in Frankreich. Bekanntestes Mitglied war Maximilien de Robespierre.
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Mainzer Republik, Mainzer Republik 1793 Siegel 640x480, als gemeinfrei gekennzeichnet |
Doch im Jahr 1792 waren die Jakobiner in Frankreich noch weit weg davon eine Terrorherrschaft zu errichten. Beeinflusst von den Ideen der Jakobiner gründeten 20 Bürger der Stadt Mainz, nur einen Tag nach der Eroberung von Mainz den Mainzer Jakobinerklub, der sich selbst als "Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit" bezeichnete.
Die Gründung der Mainzer Republik
Als General Adam Philippe de Custine Mainz am 25. Oktober 1792 eroberte, kündigte er das Selbstbestimmungsrecht an: "Euer eigener, ungezwungener Wille soll Euer Schicksal entscheiden".
Als jedoch am 15. Dezember 1792 der Nationalkonvent verkündete das in allen Besetzten Gebieten fortan die Demokratie Herrschen soll, und diese Notfalls mit Gewalt eingeführt werden sollte. Stoßt die neue Besatzungspolitik auf Gegenstimmen. Im Zuge der Demokratisierung wurde gemeinsam mit dem Mainzer Jakobinerklub der 24. Februar 1793 zum Wahltag des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents festgelegt.
"Die mit Bajonetten durchgeführte Zwangsbefreiung" stoßt auf öffentlichen Widerstand. Die Zünfte, Handwerker, Geistliche und Beamte boykottierten die Wahl, wodurch es zu einer Wahlbeteiligung von gerade 8% gab. Die niedrige Wahlbeteiligung ist der Französischen Republik, sowie den Mainzern Jakobinern egal. Getrost nach dem Motto "gewählt ist gewählt" wird am 18. März 1793 der "Rheinisch-Deutsche Freistaat" auch Mainzer Republik genannt ausgerufen.
Das Ende der ersten Republik in Deutschland
Das Wahlergebnis ist für die Französische Republik völlig irrelevant. Das wichtigste war das ein demokratischer Freistaat entstand und sich nach einiger Zeit freiwillig an Frankreich anschließt. Damit es nicht wie eine Annexion wirkt, sondern wie das fürsorgliche Beschützen von Gleichdenkenden (Es war seit dem 31. Januar 1793 offizielles Kriegsziel von Frankreich die Gebiete links vom Rhein zu erobern). Deshalb ersuchte die Mainzer Republik gerade mal nach drei Tagen den Anschluss an die Französische Republik.
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Johann Jacob Hoch (1750-1829), Mainzjakobiner, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Am 30. März 1793 wurde die "Reunionsbitte" der Mainzer Republik im Nationalkonvent einstimmig angenommen. Doch bevor die Eingliederung an Frankreich vollzogen werden konnte kam es zur Gegenoffensive von Preußen und Österreich. Am 14. April 1793 begann die Belagerung von Mainz. Die Belagerung ging bis zum 23. Juli 1793 und zerstörte die Stadt zu großen Teilen. Von der Belagerung konnte sich die Stadt Mainz lange nicht erholen. Das Goldene Zeitalter der Stadt war zerstört, wodurch Mainz seinen Status als Residenzstadt und Goldene Stadt unwiderruflich verlor.
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Symposiarch, Die Belagerung von 1793 a, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons |
Mit dem Rückzug der Franzosen aus Mainz und der damit hervorgebrachten Eroberung wurde die Mainzer Republik aufgelöst und die Mainzer Jakobiner verfolgt.
Als jedoch das linke Rheinufer 1797/98 wieder unter Französischen Kontrolle stand, bekamen die übergebliebenen Jakobiner administrative Positionen. Auch nachdem das Gebiet nach 1815 unter Bayerischen Einfluss stand, behielten die Jakobiner ihre Positionen und wurden zu wichtigen Stützen des deutschen Vormärz (Der Vormärz ist der Grundpfeiler für unsere Nation und unsere Demokratie), da die Mainzer Jakobiner dem Motto "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" treu blieben.
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